Wir haben bei WICE eine neue Version der WICE CRM-Groupware veröffentlicht. Release 7.5. Hierzu haben wir ein kleine Video produziert, in dem ich über die neuen Funktionen erzähle. Wir wollen in der nächsten Zeit stärker das Medium Video einsetzen. Zur Erklärung von allgemeinen Themen rund um WICE aber auch zur Darstellung einzelner Funktionen als Video-Tutorials.
Author: jschuessler
„Man muss erst einmal zuhören und fragen und reden.“
Wenn Helmut Schmidt sich zu aktuellen politischen Debatten äußert, tut er dies immer mit mit Überlegung. Und es lohnt es sich immer, über seine Argumente nachzudenken. Besonders dann, wenn sie so klar, eindeutig und offensichtlich sind wie dieses: „Man muss erst einmal zuhören und fragen und reden.“
Schmidt ist in Deutschland eine moralische Instanz. Aus einem einfachen Grund: Er hat meistens Recht. So auch in dieser unsäglichen Debatte um Sarrazin. Nachzulesen in einem Interview in der ZEIT.
Für mich sind die Thesen von Thilo Sarrazin nicht der Skandal, auch wenn ich die meisten abstrus finde. Ich finde es furchtbar, wie die Medien und ihre Meinungsmacher die Sarrazinschen Provokationen mit einem ekelhaften moralischen Betroffenheitsjournalismus derart hochgepuscht haben. Ich finde es in höchstem Maße bedenklich und gefährlich, wenn Politiker aus allen Parteien bis zum Bundespräsidenten sofort nach Rauswurf aus Bundesbankvorstand und SPD rufen, ohne sich dem Thema und den Argumenten ernsthaft zu stellen. Da tut es gut, die nüchterne und treffende Analyse Helmut Schmidts zu lesen. Danke Helmut.
ZEITmagazin: Welchen Nerv hat Thilo Sarrazin getroffen?
Schmidt: Offenbar mehrere gleichzeitig. Einige davon sind Nerven einer bestimmten Gruppe von Leuten. Zum Beispiel gibt es unter den jüdischen Mitbürgern einige, die sich getroffen fühlen von einer nebenher gemachten Bemerkung über die jüdischen Gene. Aber das allgemeine Interesse hat mindestens zwei Wurzeln. Erstens: Die Sachverhalte, die er beschreibt, von denen er ausgeht und für deren Therapie er Vorschläge macht und aus denen er Schlussfolgerungen zieht, die werden von vielen Leuten in Deutschland ähnlich gesehen.
ZEITmagazin: Sie meinen die Defizite der Integration.
Schmidt: Ja; nicht alle seine sonstigen Äußerungen werden geteilt. Und das Zweite ist: Seine sonstigen Äußerungen haben viele Leute provoziert, vor allen Dingen die Presse und die politische Klasse. Die haben zunächst eine ziemlich konzentrische Verachtungs- und Verurteilungsattitüde entfaltet, bis sie gemerkt haben – die Journalisten zuerst –, dass wesentliche Teile des Publikums ganz anders denken. Und dann wurden sie nachdenklich. Es kommt ein Drittes hinzu: Dass seine Partei, der er 30 oder 40 Jahre angehört, die Sozialdemokraten, mit dem Gedanken umgeht, ihn aus der Partei rauszuschmeißen. Das finden viele Leute nicht in Ordnung.
ZEITmagazin: Und Sie?
Schmidt: Ich finde es auch nicht in Ordnung.
Shape Of My Heart
Oft ist weniger mehr. Nicht nur in der Musik. Auch wenn ich selbst dies in meiner Musik nur selten befolge, bewundere ich immer Musiker, denen es gelingt, mit minimalem Aufwand, wirklich Großes zu zeigen. Diese Version von Shape of my Heart stellt das eindrucksvoll unter Beweis. Der Gitarrist ist Dominic Miller, der Sting u.a. auf seiner Sacred Love Tournee 2003 begleitete.
Sting ist ein fantastischer Sänger und Songwriter. Manche Frauen sagen: ein toller Mann. Ich habe ihn das erste mal live erlebt als Sänger von Eberhard Schöner in der Kongresshalle in Saarbrücken am 22.01.1979 (was man doch alles ergoogeln kann). Kein Schwein kannte damals Sting – genaus so wenig wie die Vorgruppe von Eberhard Schöner: The Police. Das sollte sich bald ändern.
Für mich hat Sting eine der gefühlvollsten und schönsten Männerstimmen in der Rock- und Pop-Geschichte.
Wirtschaftsexperten spielen wieder alte Leier
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben mit ihrem Frühjahrsgutachten vorsichtigen Optimismus verbreitet und ihre Prognosen leicht angehoben. In ihren politischen Ratschlägen klingt wieder die alte Leier der Konsolidierung.
Die Forscher rechnen mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent in diesem und 1,4 Prozent im nächsten Jahr. Nach einer Inflationsrate von 0,4 Prozent im vergangenen Jahr rechnen sie für 2010 mit einer Zunahme von 0,9 Prozent. 2011 sehen sie die Inflationsrate bei 1,0 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen soll von durchschnittlich 3,423 Millionen im vergangenen Jahr auf 3,382 Millionen in diesem und 3,313 Millionen 2011 sinken. Die Arbeitslosenquote würde damit in diesem Jahr wie 2009 bei 7,8 Prozent liegen und sich 2011 weiter auf 7,6 Prozent verringern. Die Lage der öffentlichen Haushalte wird sich nach Ansicht der Wissenschaftler weiter verschlechtern. Die Defizitquote dürfte in diesem Jahr bei 4,9 Prozent liegen, nach 3,3 Prozent im vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr sei mit einem Rückgang der Quote auf 4,2 Prozent zu rechnen.
Soweit die Prognosen, die in der Vergangenheit noch nie gestimmt haben!
Als politische Empfehlung kommt die alte Leier. Deutschland sollte nach Auffassung der Forscher 2011 auf einen Konsolidierungskurs einschwenken und die Staatsausgaben zurückfahren. Zwar sprechen sie sich gegen die Steuersenkungspläne der Bundesregierung aus, aber der Ansatz zum Abbau der Staatsschulden möglicherweise neue Einnahmenquellen zu erschließen, wird noch nicht mal als Ansatz genannt. Keine Vermögenssteuer, keine Anhebung von Spitzensteuersätzen, keine Finanztransaktionssteuer … Die alte Leier eben.
Sicherlich gibt es bestimmt noch erhebliche Einsparpotenziale bei den Staatsausgaben. Es gibt aber auch existenziell wichtige Staatsaufgaben, die chronisch unterfinanziert sind, wie z.B. der Bildungssektor oder die Kinderbetreuung. Von Schlaglöchern wollen wir gar nicht reden. Es scheint wohl auch nicht besonders klug, in der aktuellen konjunkturellen Lage die Nachfrage des Staates zurückzufahren. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Staat, und der hat kein Kostenproblem, sondern ein Einnahmeproblem!
Pelléas et Mélisande – Sicilienne (Fauré)
Christian Hahn spielt hier ein wunderschönes Stück von Gabriel Fauré. Mir gefallen besonderes die kleinen etwas jazzig angehauchten improvisatorischen Freiheiten.
Pelléas et Mélisande ist ein Schauspiel von Maurice Maeterlinck über eine verbotene und todgeweihte Liebe. Das Stück diente neben der Schauspielmusik von Fauré mehreren anderen Komponisten, u.a. von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Jean Sibelius als Grundlage.
HSH Nordbank bilanziert sich schön
HSH-Vorstandschef und Musterexemplar eines Sympathieträgers aus der Bankenwelt, Jens Nonnenmacher, hat die Bilanz 2009 vorgestellt. Immerhin habe die Bank „nur“ noch 679 Millionen Euro Miese gemacht. In Zukunft wolle man auf Sicherheit statt auf Risiko setzen. Von der um 25 Milliarden EUR im Vergleich zum Vorjahr auf 175 Milliarden EUR gesunkenen Bilanzsumme entfallen 77 Milliarden EUR auf die „Abbaubank“, in der die Altlasten aus riskanteren Tagen gelagert / entsorgt werden.
Mir verschlägt es bei diesen Zahlen immer wieder den Atem. Nur mal so zum Vergleich: Die Gesamthaushalt 2009 der Freien und Hansestadt Hamburg hatte ein Volumen von rd. 11 Milliarden EUR. Hamburg hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit Schleswig-Holstein der HSH-Nordbank einen Kredit von 3 Milliarden und eine Bürgschaft von 10 Milliarden EUR gegeben.
„Das Ziel der HSH Nordbank ist es künftig nicht mehr, maximale Erträge zu erzielen, sonderen eine ausgewogene Bilanz zwischen Ergebnis und Risiko“, so Nonnenmacher. Dann würde ich doch gerne mal wissen, wie diese Sicherheit aussieht bei einem Portfolio von ca. 35 Milliarden EUR im Bereich der Schiffsfinanzierungen und einem von Experten geschätzten Wertverlust der Schiffe von bis zu 50 %.
Ach ja: Herr Nonnemacher hat im vergangenen Jahr zusätzlich zu seinem Gehalt von 500.000,00 EUR eine Sonderzahlung von 1,4 Millionen EUR erhalten, weil er nicht gekündigt. Das war aber nur die erste Rate. 1,5 Millionen kriegt er noch.
Der Panther
Der Panther von Rainer Maria Rilke ist eines meiner Lieblingsgedichte. Vielleicht, weil ich mich gut an die Beklommenheit erinnern kann, die ich als Kind bei einem Zoo-Besuch gefühlt habe. Das Bild einer im Käfig eingesperrten Raubkatze, die hinter Gittern immer hin und her geht. Ein Tier, das Anmut und Stärke verkörpert – eingesperrt, der Freiheit und des Lebens beraubt.
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.Aus: Neue Gedichte (1907)
Die Musik dazu ist vor etwa 16 Jahren entstanden. So alt ist auch die Aufnahme und dementsprechend bescheiden die Soundqualität. Ich habe es aufgenommen mit einem Fostex X-15 4-Spur-Cassettenrecorder. Bisher habe ich mich noch nicht rangetraut, das Lied neu aufzunehmen, weil ich gerade an dieses Lied hohe Ansprüche stelle.
Schöner Gigolo, armer Gigolo
Das Revue Orchester 1920 gab sich am 4. Dezember 2009 in Püttlingen die Ehre, zum Schwof im Schmeer einen rauschenden Tanzabend darzubieten mit den neuesten Schlagern aus Tonfilm und Revue. In gewohnt amüsanter Atmosphäre gaben sie ein Stelldichein mit Foxtrott, Shimmy, Tango, Charleston und Swing-Musik aus Amerika. Und ich war dabei, um mal wieder meinen alten Freund, Edgar Bach (am Klavier), live zu sehen, und ich habe es nun endlich geschafft, mein mit dem iPhone aufgenommenes Video zu bearbeiten und auf Youtube hochzuladen.
Musik aus den Goldenen Zwanzigern, perfekt dargeboten im Stil von Max Rabe. Ein schöner Abend.
Money for Nothing
Mark Knopfler, Eric Clapton, Sting und Phil Collins spielen und singen den Klassiker Money for Nothing von den Dire Straits. Die können es einfach. Und irgendwie passt der Song doch in diese Zeit oder?
Auf dem Bild und bei dem Konzert wohl noch mit dabei waren ebenso Elton John und Paul McCartney. Echte Legenden der Rockgeschichte.
Herr Westerwelle, auf Wiedersehen.
„Ich habe keine Lust mehr, über Sie Späße zu machen, Herr Westerwelle …“ outet sich Fonsi auf dem Aschermittwoch der Kabarettisten 2010. Fonsi bricht seine Maske, unterbricht Rede und Rolle, wirft seinen Hut und seine Jacke hin und spricht als Mensch – als Christian Springer direkt zu Guido Westerwelle. „Wer ist denn der nächste, gegen den Sie die Menschen aufhetzen? […] Gehen Sie. Wir alle kommen ohne Sie gut zurecht. Herr Westerwelle, auf Wiedersehen.“
Christian Springer spricht mir ganz aus dem Herzen. Sehr eindringlich. Und dabei ist es völlig egal, ob das spontan oder gespielt war. Ein großer Auftritt.




