HSH-Vorstandschef und Musterexemplar eines Sympathieträgers aus der Bankenwelt, Jens Nonnenmacher, hat die Bilanz 2009 vorgestellt. Immerhin habe die Bank „nur“ noch 679 Millionen Euro Miese gemacht. In Zukunft wolle man auf Sicherheit statt auf Risiko setzen. Von der um 25 Milliarden EUR im Vergleich zum Vorjahr auf 175 Milliarden EUR gesunkenen Bilanzsumme entfallen 77 Milliarden EUR auf die „Abbaubank“, in der die Altlasten aus riskanteren Tagen gelagert / entsorgt werden.
Mir verschlägt es bei diesen Zahlen immer wieder den Atem. Nur mal so zum Vergleich: Die Gesamthaushalt 2009 der Freien und Hansestadt Hamburg hatte ein Volumen von rd. 11 Milliarden EUR. Hamburg hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit Schleswig-Holstein der HSH-Nordbank einen Kredit von 3 Milliarden und eine Bürgschaft von 10 Milliarden EUR gegeben.
„Das Ziel der HSH Nordbank ist es künftig nicht mehr, maximale Erträge zu erzielen, sonderen eine ausgewogene Bilanz zwischen Ergebnis und Risiko“, so Nonnenmacher. Dann würde ich doch gerne mal wissen, wie diese Sicherheit aussieht bei einem Portfolio von ca. 35 Milliarden EUR im Bereich der Schiffsfinanzierungen und einem von Experten geschätzten Wertverlust der Schiffe von bis zu 50 %.
Ach ja: Herr Nonnemacher hat im vergangenen Jahr zusätzlich zu seinem Gehalt von 500.000,00 EUR eine Sonderzahlung von 1,4 Millionen EUR erhalten, weil er nicht gekündigt. Das war aber nur die erste Rate. 1,5 Millionen kriegt er noch.
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