Winnetou – ein deutscher Mythos wird wiederbelebt

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Der kleine Winnetou

Weihnachten 2016 werden Ratpack und RTL in einem Dreiteiler den Winnetou-Mythos wiederbeleben. Das finde ich großartig. Ich habe das Projekt von den ersten Meldungen über die Produktion bis heute verfolgt – den sozialen Medien sei Dank. Ich bin sehr gespannt und freue mich „kindisch“ auf eine große Neuverfilmung.

Wahrscheinlich war es mein 8. Geburtstag, an dem ich das Buch „Der kleine Winnetou“ von Wolf-Dieter v. Tippelskirch, Verlag Weichert (1964) geschenkt bekam. Nicht nur an Fastnacht war ich von nun an Indianer. Das Buch war zwar nicht das erste, das ich gelesen habe. Es war aber eines mit großer Wirkung. Ich habe die Filme im Kino gesehen und habe mit 10 Jahren angefangen, die Bücher zu lesen. Insgesamt nach heutiger Schätzung mindestens 30. Natürlich allen voran sämtliche Romane, in denen Winnetou vorkommt. Aber auch die Geschichten von Kara Ben Nemsi. Karl May hat mich mit Winnetou in der Bildung meiner Werte geprägt. Ich habe wenige Idole: John Lennon, Albert Einstein, Asterix & Obelix, Johann Wolfgang Goethe, Clever & Smart, Jesus Christus, Tim und Struppi, Ludwig van Beethoven, Batman, Helmut Schmidt. Definitiv mein erstes Idol war Winnetou.

Gedanken an Winnetou und Old Shatterhand verbinde ich auch heute noch mit: das Gute erkennen – unabhängig von Herkunft, Glaube oder Rasse … Respekt vor fremden Kulturen … Respekt vor Menschen, die alle gleiche Rechte haben … Freundschaft, Liebe. Aber auch Schönheit, Edelmut, Stärke und Zusammenhalt … gemeinsam für das Gut stehen und das Böse bekämpfen. Echte Helden eben.

Ich habe nie geglaubt, dass „mein Bruder Scharlih“ Karl May himself war. Die Geschichten für wahre Begebenheit zu halten, war auch in meiner Kindheit absurd, denn natürlich haben wir Karl-May-Fans uns auch für den Autor interessiert und wussten weitgehend um die kritischen, zweifelhaften, kriminellen und tragischen Aspekte des Lebens von Karl May. Es spielte keine große Rolle. Erst in späteren Jahren haben mich auch diese Aspekte fasziniert. Mein heutiges Urteil über Karl May: Er war ein großer Menschenfreund und ein begnadeter Geschichtenerzähler.

Hermann Hesse sagte einmal über Karl May:

hermann_hesse_1927_photo_gret_widmann„Kürzlich las ich zum erstenmal zwei Bücher eines Autors, der seit Jahrzehnten der gelesenste in Deutschland ist und den ich noch nicht kannte. Es ist Karl May. Von Leuten, die etwas verstehen, war mir immer gesagt worden, er sei ein ganz übler Macher und Schmierer. Es gab einmal eine Art Kampf um ihn. Nun, ich kenne ihn jetzt und empfehle seine Bücher. Sie sind phantastisch, unentwegt und hanebüchen, von einer gesunden, prächtigen Struktur, etwas völlig Frisches und Naives, trotz aller flotten Technik. Wie muß er auf die Jugend gewirkt haben! Hätte er doch den Krieg noch erlebt und wäre Pazifist gewesen! Kein Sechzehnjähriger wäre mehr eingerückt.“

Hermann Hesse

Klar habe ich mich als Junge darüber aufgeregt, dass die grandiosen Filme mit Pierre Price und Lex Barker von der Buchvorlage doch recht weit entfernt sind. Die Bücher waren und sind besser! Aber die Filme haben ihre eigene Klasse. Sie treffen die von Karl May erschaffenen Figuren und Charaktere. Spätestens mit den Filmen wurde Winnetou zu einem Mythos, zu einem deutschen Mythos. Und: Winnetou bekam mit der Filmmusik von Martin Böttcher eine wunderschöne Melodie. Eine Melodie, die den Mythos sofort wachruft.


Als Hobbymusiker entspanne ich gerne beim Basteln mit meinem kleinen digitalen Tonstudio, einer Digital Audio Workstation (DAW) mit Logic Pro X auf meinem MacBook Pro. So habe ich in den letzten Monaten – inspiriert durch die News, Bilder und Videos zu Winnetou 2016– meine eigene Interpretation des Böttcher-Klassikers aufgenommen, arrangiert, abgemischt und gemastered: Hymne an Winnetou. Da ich auch gerne mit Final Cut Pro X rumspiele, wurde daraus mein erster und wahrscheinlich einziger Fan Trailer.

Ich freue mich, dass Ratpack / RTL, den Mythos aufgegriffen und Mut, Energie und Geld in dieses Projekt investiert haben. In Zeiten, in denen der Umgang mit „fremden“ Kulturen sich wieder in eine bedrohliche Richtung entwickelt, tut der Gedanke an Winnetou und Old Shatterhand einfach gut. Das Gute erkennen, unabhängig von Herkunft, Rasse, Respekt vor fremden Kulturen, neugierig auf den Menschen, Freundschaft, Liebe. Ich bin wahrlich nicht der einzige Junge, der von Karl Mays Winnetou in seiner Entwicklung stark geprägt wurde. Ich glaube und wünsche, dass diese Neuverfilmung dazu beitragen wird, den ein oder anderen zu erinnern.

Eine Musiktherapie für Deutschland – Teil 1: Come Together

Die Musiktherapie ist eine Heilmethode. Musiktherapie dient der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung psychischer und körperlicher Gesundheit. Jeder kennt die Wirkung von Musik – sie ist unumstritten.

Warum also nicht unserem Land etwas Gutes tun und ihm eine Musiktherapie gönnen. Wenn es uns gelänge, gemeinsam schöne und gute Lieder zu hören, live zu erleben, darauf zu tanzen, zu singen, sollte das doch die geschundene Psyche unseres Landes fördern. Sie hat es bitter nötig!

Das Tolle ist: Musik mag eigentlich fast jeder. Nicht nur Jugend identifiziert sich gern über Musik – früher wie heute. Es beginnt damit, sich mit Anderen zu verständigen, welche Musik man mag. Dazu muss man nur zusammenkommen.

Wenn wir dann Musik zusammen spielen, Gefühle gemeinsam erzeugen, austauschen und anregen, entstehen besondere Momente, die uns allen gut tun und die sich tatsächlich positiv auf die Psyche unseres Gemeinwohls auswirken.

Zu abgehoben und versponnen? Ok, Mach wir es konkreter mit einem kleinen Gedankenexperiment:

Denk an Europa! Was ist Europa für dich, für uns? Griechenlandkrise, Flüchtlingskrise, aufkeimender Populismus, Brexit, … Man kann den Eindruck gewinnen: Es steht nicht gut um unsere europäische Psyche. Europa driftet auseinander. Doch wie kann eine Musiktherapie helfen? Wir brauchen nur zwei Dinge:

1. Ein Lied, das uns ein positives Gefühl zum europäischen Gedanken schenkt.
2. Wir müssen zusammenkommen – Come Together

Schauen dir dieses Video an und überzeuge dich sich selbst:

Für ein buntes Deutschland #NoPegida

NoPegida-PetitionIch habe die Petition unterschrieben und freue mich, wenn Ihr das auch unter change.org/nopegida tut. Pegida ist nichts, was über Gesetze geregelt werden könnte.

Tausende von Bürgern treten auf die Straße und lassen ihrer Enttäuschung und Wut freien Lauf, „geführt“ und verführt von Demagogen. Die Anführer dieser „Bewegung“ lehnen jegliche Kommunikation mit den Organen der parlamentarischen Demokratie und den Medien mit dem Hinweis darauf, dass ja jeder „sehen könnte, was Pegida bewegt“ ab.

Am 22.12. haben sich 17.500 Anhänger und Mitläufer dieser „Bewegung“ in Dresden versammelt, um Weihnachtslieder zu singen. Den Geist der Weihnacht, nämlich Flüchtlingen eine Herberge und Mitmenschlichkeit zu bieten, trägt eine solche Veranstaltung jedoch nicht in sich.

Morgen kommt der Weihnachtsmann

weihnachtsmannWas hat Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutschlandliedes, mit den Wünschen der Kinder an den Weihnachtsmann zu tun? Sehr viel. Aus seiner Feder stammt nicht nur “Ein Vogel wollte Hochzeit machen” und “Summ, summ, summ, Bienchen summ herum!” und viele andere Kinderlieder, sondern auch das wohl allen gut bekannte Weihnachtslied “Morgen kommt der Weihnachtsmann”. Bemerkenswert ist, dass der Originaltext kaum noch zu hören ist. Irgendwie scheint es mehrere Lieder von diesem Dichter zu geben, die nur noch mit rudimentärem Inhalt gesungen werden. Dies hat mich motiviert, ein wenig dazu zu dichten und aus der Vorlage eine kleine musikalische Geschichte über die Weihnachtswünsche im Wandel der Zeiten zu machen – für Kinder und Junggebliebene und ohne Schmerzen.

Die Aufnahme stammt aus 2004. Es hat unglaublich Spaß gemacht, das Lied mit meinen Kindern Clara, Philip und Hannah aufzunehmen – und ich glaube, denen auch. Aber hört selbst:

Udo Jürgens: Lieb Vaterland

Udo Jürgens war authentisch. Ein großer Musiker, Komponist, Sänger und Entertainer mit einigen menschlichen Tributen an die Karriere und das Leben.

Seine engagierte Gesellschaftskritik hatte nie die intellektuellen Eliten wirklich begeistert, dafür aber viele anderen. „Lieb Vaterland“, seine musikalische Antwort auf die Wacht am Rhein ist heute aktueller denn je. Das ehrenwerte Haus, eine musikalische Anklage gegen das deutsche Spießbürgertum – zur Untermauerung auch mit Sahne.

Auch seine letzte große musikalische Gesellschaftskritik aus 2014 ist nicht von der Hand zu weisen: Der Mann ist das Problem.

Du wirst uns fehlen, Udo.

Frohes Fest 2014

Mittlerweile schon Kult_ Der Jahresrückblick von Malte und Jan-Philipp

God save the QUEEN.

Appell: Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen! – Online Petition

Roman Herzog, Antje Vollmer, Klaus Maria Brandauer, Georg Schramm, Wim Wenders, Gerhard Schröder, Mario Adorf, Klaus von Dohnany, Burkhard Hirsch, Manfred Stolpe, Hans-Jochen Vogel und viele weitere fordern in einem Appell zum Dialog mit Russland auf.

In dem Appel ist u.a. auch an die Medien gerichtet:

„Wir appellieren an die Medien, ihrer Pflicht zur vorurteilsfreien Berichterstattung überzeugender nachzukommen als bisher. Leitartikler und Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu würdigen. Jeder außenpolitisch versierte Journalist wird die Furcht der Russen verstehen, seit NATO-Mitglieder 2008 Georgien und die Ukraine einluden, Mitglieder im Bündnis zu werden. Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen. Es geht um Europa. Es geht darum, den Menschen wieder die Angst vor Krieg zu nehmen. Dazu kann eine verantwortungsvolle, auf soliden Recherchen basierende Berichterstattung eine Menge beitragen.“

Weitere Infos auf zeit.de.

Hier geht’s zur Online-Petition.

Öl-Preise fallen. So ein Zufall aber auch.

„Trotz einbrechender Ölpreise drosselt die Opec ihr Förderziel nicht. Russland dürfte einer der größten Leidtragenden sein. Ein Moskauer Energiekonzern befürchtet schon, dass ein Fass Öl bald weniger als 60 Dollar kosten könnte,“ schreibt die FAZ.

Probleme hat die USA genügend. Aber die Entwicklung des Ölpreises bringt der USA volkswirtschaftlich nur Vorteile. Zwar ist die USA auch der drittgrößte Öl-Förderer, das Öl wird aber überwiegend im eigenen Land verbraucht und schadet daher der US-Wirtschaft nicht (weniger Einnahmen bei den Förderern = weniger Kosten bei den Verbrauchern). Fracking lohnt sich für die in jedem Fall. Aber die USA ist auch nach wie vor der größte Ölverbraucher und größte Öl-Importeur und da hilft die Ölpreisentwicklung ganz ordentlich. Für Russland sieht das schon ganz anders aus.

Sind das die Instrumente in einem neuen Kalten Krieg?

Familienwahlrecht, ja bitte!

familie-swFamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) fordert neues Wahlrecht: Pro Kind eine Stimme mehr. Das finde ich absolut richtig! Nur so wird Politik parteiübergreifend nachhaltig die Lebenswirklichkeiten von Kindern und Familien ernst nehmen und deren Interessen auch wirklich vertreten. Das finde ich richtig gut!

Kritiker halten dagegen, das ginge nicht, das wäre Wahlbetrug und sei mit dem Grundgesetz nicht vereinbar. Eine Verfassung und ein Grundgesetz kann man ändern. Wenn man will. Der Betrug findet heute statt, in dem immer Lasten in die Zukunft verschoben werden. Die Kinder von heute werden diese Lasten tragen müssen. Schon heute bilden die über 50-jährigen die Mehrheit der Wähler mit deutlichem Trend nach oben. Die Interessen der Kinder werden parteiübergreifend in der Politik kaum berücksichtigt. Das wird zunehmen, wenn die Wähler immer älter werden. Deshalb ist der Vorschlag, dass die Interessen der Kinder auch an der Wahlurne Berücksichtigung finden, richtig und würde die faktische Ungleichbehandlung heute mindern. Dass Eltern die Rechte ihrer Kinder wahrnehmen, ist ja auch nichts Abartiges, oder? Der Vorschlag ist übrigens nicht neu. Es gab hierzu schon 2003 und 2008 entsprechende Initiativen im Bundestag und wurde u.a. unterstützt von Renate Schmidt, Antje Vollmers, Wolfgang Thierse, Roman Herzog und vielen anderen. Leider scheitert dieser Gedanke wie auch die Forderung zur Abschaffung des Ehegattensplittings am puren Egoismus derjenigen, die sich nur für das Heute und das eigene Wohl interessieren. Denk einfach mal ernsthaft darüber nach.

Warum sollen Kinder kein Wahlrecht haben? Und warum tut sich unsere Gesellschaft so schwer, die Rechte der Kinder durch entsprechende Gesetze zu ändern? Nein, die Ungerechtigkeit liegt darin, dass Kinder über keine politischen Rechte verfügen. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre auch das Absenken des aktiven Wahlrechts. Meine 12-jährige Tochter hat nicht weniger politische Urteilskraft als das, was ich an Infoständen von so vielen Erwachsenen höre.

Das mit der Mitbestimmung war noch nie einfach. Weder das allgmeine Wahlrecht, noch das Frauenwahlrecht, noch ein Wahlrecht für Kinder. Die Argumente früher und heute sind sehr ähnlich.

Hamburg wird zur WLAN-Hauptstadt

wlan-iconWie die WELT heute berichtet, planen der Senat und private Anbieter ein flächendeckendes kostenloses Netz in der Innenstadt – und in Bahnstationen. Die eigenwillige deutsche Rechtssprechung stört die Entwicklung.

Das wäre richtig gut. Die Störerhaftung ist eine Innovationsbremse und muss weg. Das stetige Bohren dicker Bretter lohnt sich, Hansjörg Schmidt.