Geld regiert die Welt

Laurence Douglas „Larry“ Fink (* 2. November 1952 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und der wohl mächtigste Mann der Welt. Er ist der Gründer und CEO des Finanzunternehmens BlackRock. Der Finanzkonzern verwaltet vier Billionen Dollar. 4.000 Milliarden Dollar. In Zahlen: 4.000.000.000.000 – das entspricht dem zehnfachen Haushalt der Bundesrepublik Deutschland. Larry Fink, noch nie gehört?

Laut dem Nachrichtenmagazin „FOCUS“ ist Laurence Douglas Fink „der mächtigste Mann der Wall Street“, mit „BlackRock“ hat er sich „mitten in Manhattan das größte Finanzimperium der Welt als Festung aus Glas und Marmor geschaffen… Größer als die Deutsche Bank, Goldman Sachs oder JP Morgan. Sogar größer als sie alle zusammen.

Wenn Arbeiter in Deutschland auf die Straße gehen, weil ihre Firma die Löhne drücken will oder Mieter in einer deutschen Großstadt gegen den Verfall ihrer Wohnungen kämpfen, dann stecken nicht selten dieselben Verursacher dahinter: Finanzkonzerne, deren Namen nur Insidern etwas sagen. Die Reportage „Geld regiert die Welt“ beschreibt über das mächtigste Netzwerk unserer Welt, über dessen Existenz kaum berichtet wird und kaum jemand weiß.

Wirtschaftsexperten spielen wieder alte Leier

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben mit ihrem Frühjahrsgutachten vorsichtigen Optimismus verbreitet und ihre Prognosen leicht angehoben. In ihren politischen Ratschlägen klingt wieder die alte Leier der Konsolidierung.

Die Forscher rechnen mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent in diesem und 1,4 Prozent im nächsten Jahr. Nach einer Inflationsrate von 0,4 Prozent im vergangenen Jahr rechnen sie für 2010 mit einer Zunahme von 0,9 Prozent. 2011 sehen sie die Inflationsrate bei 1,0 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen soll von durchschnittlich 3,423 Millionen im vergangenen Jahr auf 3,382 Millionen in diesem und 3,313 Millionen 2011 sinken. Die Arbeitslosenquote würde damit in diesem Jahr wie 2009 bei 7,8 Prozent liegen und sich 2011 weiter auf 7,6 Prozent verringern. Die Lage der öffentlichen Haushalte wird sich nach Ansicht der Wissenschaftler weiter verschlechtern. Die Defizitquote dürfte in diesem Jahr bei 4,9 Prozent liegen, nach 3,3 Prozent im vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr sei mit einem Rückgang der Quote auf 4,2 Prozent zu rechnen.

Soweit die Prognosen, die in der Vergangenheit noch nie gestimmt haben!

Als politische Empfehlung kommt die alte Leier. Deutschland sollte nach Auffassung der Forscher 2011 auf einen Konsolidierungskurs einschwenken und die Staatsausgaben zurückfahren. Zwar sprechen sie sich gegen die Steuersenkungspläne der Bundesregierung aus, aber der Ansatz zum Abbau der Staatsschulden möglicherweise neue Einnahmenquellen zu erschließen, wird noch nicht mal als Ansatz genannt. Keine Vermögenssteuer, keine Anhebung von Spitzensteuersätzen, keine Finanztransaktionssteuer … Die alte Leier eben.

Sicherlich gibt es bestimmt noch erhebliche Einsparpotenziale bei den Staatsausgaben. Es gibt aber auch existenziell wichtige Staatsaufgaben, die chronisch unterfinanziert sind, wie z.B. der Bildungssektor oder die Kinderbetreuung. Von Schlaglöchern wollen wir gar nicht reden. Es scheint wohl auch nicht besonders klug, in der aktuellen konjunkturellen Lage die Nachfrage des Staates zurückzufahren. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Staat, und der hat kein Kostenproblem, sondern ein Einnahmeproblem!

Was ist Kapitalismus?

Der Kapitalismus aber ist keine Glaubenslehre, keine Ideologie, er ist auch kein Herrschaftsinstrument. Er ist ein Werkzeug. Die Erscheinungsform des Kapitalismus ist die Marktwirtschaft. Sozial ist die, wenn sie den politischen Doktrinen der Volksparteien folgt. Ein Monster, wenn sie nicht mehr genug Erträge abwirft, um das Establishment unhinterfragt an der Macht zu halten. In Wahrheit verhält sich die Sache wie mit dem berühmten Messer, das mal, je nach Einsatzzweck, helfen kann, Brot zu schneiden oder den Nachbarn aufzuschlitzen. Das beste Werkzeug funktioniert nicht, wenn seine Benutzer ahnungslos sind. Wer Messer meidet, weil sie auch töten können, bleibt hungrig ? und dumm und wehrlos noch dazu.

Wolf Lotter in Reifeprüfung, brandeins

Dann sollte in dieser Logik das Establishment langsam mal aufwachen, sonst könnte es ihnen an den Kragen bzw. das Vermögen gehen. Es sollte also im ureigensten Interesse des Establishments sein, dringend Arbeitsplätze zu schaffen. Vielleicht sind ja die ein oder anderen Manager einfach nur zu dumm und ahnungslos. Den Verdacht hege ich schon länger.